Halbleere Hallen, schleppender CD-Verkauf und dann noch Bills schwindendes Stimmvolumen...
Die sonst so erfolgsverwöhnte Band muss herbe Rückschläge bei ihrer derzeitigen Tournee einstecken. So spielten die vier Magdeburger Berichten zufolge bereits Ende März in der Wiener Stadthalle vor nur 4.000 anstatt der erwarteten 16.000 Fans. Miese Kritiken drücken die Stimmung der Gruppe noch mehr. "Kurier.at" beschreibt das Konzert als "gleichermaßen professionelle wie leidenschaftslose Popshow". 'Die Presse' spricht von "schwindendem Stimmvolumen" des Frontmanns Bill, der im hautengen schwarzen Lederkostüm auf der futuristischen Bühne stand. Fotografiert werden darf nur unter strengen Auflagen.
Wenige Tage später dasselbe Debakel in Paris. Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, musste das Konzert in Nizza und auch Gigs in Russland abgeblasen werden, weil einfach niemand die viel gerühmten Tokio Hotel sehen und hören wollte.
Schon Musikexperte und "Deutschland sucht den Superstar"-Chef Dieter Bohlen zweifelte den Erfolg von Tokio Hotel öffentlich an.
Der Meister des gepflegten Mittelmaßes erklärte damals: "Der Erfolg von Tokio Hotel ist im Moment mehr Fake. Vom letzten Album haben die gerade mal 25.000 CDs in Deutschland verkauft. In derselben Zeit, auch wenn das jetzt vielleicht niemand gern hören will, hat Michael Hirte mit seiner Mundharmonika 800.000 Platten verkauft."
Selbst wenn sich Tokio Hotel irgendwann hilfesuchend an den Pop-Titan wendet, würde Bohlen den vier Jungs die Tür vor der Nase zu schlagen. "Nein, die verkaufen mir zu wenige CDs!" Laut seiner fachmännischen Meinung ist die Magdeburger Band ('Durch den Monsun') schon längst wieder am Absteigen. "Für ein Konzert in Russland kriege ich das x-Fache wie für einen Nummer-1-Hit mit Tokio Hotel. Die Zeit der Band ist höchstwahrscheinlich vorbei", sagte er damals schon voraus.